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Stellungsnahme Revision Richtplan

Stellungsnahme Revision Richtplan

Anpassung des kantonalen Richtplans; die AVK fordert ausgewogene Lösungen in der Mobilität.

Die Aargauische Verkehrskonferenz (AVK) nimmt Stellung zur Revision des Richtplans: Das Bevölkerungswachstum sowie die damit eingehenden Unterkapazitäten auf unserer Strasseninfrastruktur stellen uns vor diverse Herausforderungen in der Zukunft. Verdichten kann in gewissen Fällen die Lösung sein, soll allerdings nicht zum Usus werden. Daher müssen Strassenbauprojekte in gewissen Regionen vehementer vorangetrieben und Kapazitäten ausgebaut werden. Dabei muss ein klarer Nutzen für den motorisierten Individualverkehr erkennbar sein. Es ist aus Sicht der Aargauischen Verkehrskonferenz weder logisch noch fair, dass jene Verkehrsteilnehmer/innen mit dem grössten Beitrag in die Strassenkasse oft Projekte zu deren Nachteil finanzieren und Gelder dadurch auf eine Art zweckentfremdet werden. Grundsätzlich unterstützt die AVK die Implementierung der Stossrichtung der Strategie mobilitätAARGAU in den Richtplan, diese dürfen – wie oben ausgeführt – jedoch nicht einseitig zu Lasten des MIV gehen

Die AVK bringt, folgende Punkte ein, die bei der Revision des Richtplans und der Umsetzung auf strategischer und operativer Ebene berücksichtigt werden sollen:

  • Stopp der Übervorteilung des Fuss / Veloverkehr sowie des ÖV Grundsätzlich sind Investitionen in den Langsamverkehr / den ÖV zu begrüssen, allerdings darf dabei der motorisierte Individualverkehr sowie der gewerbliche Transport nicht benachteiligt werden, wie es leider nach wie vor häufig der Fall ist. Bei InfrastrukturProjekten sollen für alle Verkehrsteilnehmer ausgewogene Lösungen gefunden werden. Eine Verdichtung die ausschliesslich zu Lasten des MIV läuft, ist inakzeptabel. Dies auch deshalb, da die benachteiligte Anspruchsgruppe den Grossteil der Strassenkasse finanziert.

  • Zugang im städtischen Bereich / der Agglomeration Um die Versorgung auch im städtischen Umfeld und in der Agglomeration zu gewährleisten, muss der Verkehrsfluss optimiert werden und die Zugänge in Zentren gewährleistet bleiben. Massnahmen wie Tempo 30, Fahrverbote, enge Strassenverhältnisse, künstliche Taktung durch Signalanlagen, etc. sind möglichst zu vermeiden. Gegen sinnvolle und ausgewogene Lösungen hat die AVK nichts einzuwenden. Ebenfalls ist ein erschwerter Zugang in die Ballungszentren für Arbeitnehmende nicht zielführend, genauso wenig wie der sukzessive Abbau von Parkmöglichkeiten im Zentrum.

  • Berücksichtigung neuer Fahrzeugkategorien Im Rahmen der Elektrifizierung der Strasse werden schon bald deutlich mehr Fahrzeuge der neuen Generation auf den Strassen anzutreffen sein. Dies muss bei der Detailplanung der Strasseninfrastruktur (Gewicht, Radien, Bremswege, etc.) berücksichtigt werden. Zudem muss auch die Ladeinfrastruktur entsprechend ausgebaut werden.

  • Gewerbe und Industriezonen Weiterhin müssen genügend Gewerbe und Industriezonen zur Verfügung gestellt werden. Betriebe sollen auch in der Agglomeration entsprechende Gewerbefläche vorfinden und unkompliziert erwerben können.

  • Sicherheitsaspekte Die Automobil und Transportbranche investiert seit Jahren erfolgreich in die Sicherheit auf der Strasse. Oft werden sicherheitstechnische Massnahmen auf der Strasse jedoch nur einseitig zu Lasten des Motor oder Nutzfahrzeugs umgesetzt (bspw. Verkehrsberuhigungen in Quartieren oder Einfahrtsbremsen). Gewiss ist der «schwächere» Verkehrsteilnehmer zu schützen, allerdings sollte dabei auch nicht vergessen werden, die Fahrer/innen vor dem Langsamverkehr zu schützen. Unübersichtliche Fussquerungen, falsch platzierte Fussgängerstreifen oder unübersichtliche Velostreifen auf der Hauptstrasse sind nur wenige der Gefahrenquellen. Hier müssen die Bedürfnisse des Individualverkehrs bei der Planung von Strassenverkehrsprojekten stärker gewichtet werden.

  • Nachhaltigkeit Damit die Nachhaltigkeitsziele weiterverfolgt werden können, sind auch Anpassungen an der Strasseninfrastruktur erforderlich. Je besser der Verkehrsfluss, desto geringer die Schadstoffemissionen, besagt die Theorie. In der Praxis wird der Verkehrsfluss allerdings immer häufiger durch künstliche Leitsysteme, Bremsschikanen oder andere Hindernisse gehemmt. Gerade beim Nutzfahrzeug wirkt sich diese BremsenAnfahrenThematik aufgrund der enormen Beschleunigungsmasse negativ auf den Verbrauch, den Verschleiss und schlussendlich auch die Bilanz aus. Dies muss bei der Verkehrsplanung unbedingt berücksichtigt werden.

Wenden Sie sich bei Rückfragen gerne an:
GR Stefan Huwyler, Präsident AVK, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. (076 527 17 28) oder Claudio Erdin, Sekretär AVK, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. (062 746 20 40)

 

 

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Information

Die Aargauischen am Strassenverkehr interessierten Vereine, Verbände, Stiftungen, Interessengemeinschaften oder sonstige Gesellschaften (natürliche und juristische Personen) haben unter dem Namen Aargauische Verkehrskonferenz (AVK) beschlossen, enger zusammenzurücken. Dauernde, sehr oft koordinierte Angriffe von Mobilitäts- und damit vielfach auch Wirtschafts- und Gesellschaftsgegnern sollen in geeigneter, abgestimmter Form und getragen von allen Betroffenen besser abgewehrt werden.